Jenseits von Jerusalem – Ma’ale Adumim

Eine Fotoausstellung von Sebastian Forkarth

Mo, 11.– Sa, 16. November 2013, 14–17h (oder auf Anfrage)

Vernissage und Gespräch: Montag, 11. November 2013, 19.30 h
Mit Sebastian Forkarth unterhalten sich Michael Guggenheimer und Hanno Loewy, Direktor des jüdischen Museums Hohenems

Ma'ale
(c) Sebastian Forkarth

Ma’ale Adumim liegt auf einer Hügelkuppe wenige Kilometer östlich Jerusalems außerhalb der Grünen Linie, jener Grenze die seit dem Sechstage Krieg im Jahr 1967 Israel und das vormals jordanische Westjordanland trennt. Seit der Gründung Ma’ale Adumims durch eine Handvoll Pionierfamilien im Jahr 1975 ist die Bevölkerungszahl auf 39.000 angewachsen was Ma’ale Adumim mit 40km2 zur flächenmäßig größten Siedlung im Westjordanland macht, einwohnermäßig ist Ma’ale Adumim die drittgrößte jüdische Siedlung im Westjordanland.

Werbeanzeigen und Anwohner preisen den Ort als «eine schöne, saubere Stadt» die innerhalb der israelischen Gesellschaft als «Nachbarschaft» oder «Quality of Life Settlement» akzeptiert ist. Der Ort verfügt über Parks und Erholungsgebiete, eine Bibliothek und ein eigenes Einkaufszentrum. Staatlich subventioniert ist es möglich hier ein geräumiges Haus mit rotem Dach und eigenem Garten zum Preis einer kleinen Wohnung in Jerusalem oder Tel-Aviv zu kaufen. Die Integration Ma’ale Adumims in das Infrastruktursystem Jerusalems sichert die Verknüpfung mit dem israelischen Kernland. Gleichzeitig sorgen Vorgaben, die beim Bau zur Verwendung des regionalen «Jerusalem Stone» verpflichten, dafür, dass Ma’ale Adumim auch optisch mit Jerusalem verbunden oder gar als natürlich gewachsener Vorort wahrgenommen wird. Hinter der unscheinbaren Fassade des architektonisch manifestierten Versprechens eines qualitativ hochwertigen Lebensraumes für die Einwohner Ma’ale Adumims dient der Ort politischen wie militärisch strategischen Zielen. So reiht er sich ein in ein Netz aus rund 120 Siedlungen und weiteren Außenposten die sich auf das Westjordanland verteilen.

Der junge deutsche Fotograf Sebastian Forkarth verbrachte ein Gastsemester an der Jerusalemer Bezalel Academy of Arts and Design. In seiner Diplomarbeit hat er sich in Ma’ale Adumim umgeschaut und das Ortsbild auf den Hügelkuppen fotografisch festgehalten. Auf seinen Streifzügen durch das Westjordanland hat er zudem junge Palästinenser fotografiert. Die Fotografien wurden bislang in Leipzig, Mailand, Bielefeld, Dublin und Ramallah gezeigt. In einer Bilderausstellung in der «Kassette» präsentiert er eine Auswahl seiner Fotografien. Michael Guggenheimer unterhält sich mit ihm sowie mit Hanno Loewy, Direktor des jüdischen Museums Hohenems, über die Bilder und über die Stadt in der Nähe Jerusalems.

Die Ausstellung ist vom Montag, 11. November bis Samstag, 16. November jeweils von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Eintritt: frei

Die Bilder der Vernissage:

> Presse: aus_tachles_46_2013

> Download_Flyer

> Sebastian Forkarth

> Omanut. Verein zur Förderung jüdischer Kunst in der Schweiz.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Time limit is exhausted. Please reload the CAPTCHA.